Nach dem Song Contest ist vor dem Song Contest. Es ist gut einen Monat her, seitdem die Travestiekünstlerin Conchita Wurst in Oslo den Eurovision Song Contest für Österreich gewinnen konnte. Das ganze Land befand sich nach dem ersten Sieg seit Udo Jürgens im Jahre 1966 im Ausnahmezustand. Doch jetzt beginnen bereits die Vorbereitungen für das Jahr 2015 in dem Österreich seiner Gastgeberrolle gerecht werden möchte.
Suche nach Standort könnte in Klagenfurt enden
Der ORF sucht fieberhaft nach einem Ausrichtungsstandort und konnte bereits zahlreiche Bewerbungen aus dem ganzen Land entgegennehmen. Unter den zwölf Bewerberorten befindet sich auch die Stadt Klagenfurt in Kärnten mit dem dortigen Wörthersee Stadion. Die Fußballarena, die anlässlich der Europameisterschaft 2008 komplett saniert wurde, hat mit 32.000 Zuschauern die höchste Kapazität aller Bewerberarenen. Die Freiluftarena müsste allerdings mit einer Regensicherheit ausgestattet werden, da eine Open Air Veranstaltung laut EBU nicht akzeptiert wird.
Die Bühne und ein größerer Bereich herum müssten durch ein spezielles Dach geschützt werden. Hinsichtlich der Infrastruktur bietet der Sportpark jedoch ideale Bedingungen. Es stehen 150 Stellplätze für TV-Stationen, eine 132 m² Leinwand, ein eigenes Pressezentrum für 2.000 Journalisten und der weitläufige Sportpark mit Parkplätzen zur Verfügung. Die Vergabe soll spätestens Mitte Juli bekannt gegeben werden.
Land Kärnten würde im Ausrichtungsfall keine Kosten übernehmen
Die Ausrichtung der ESC-Jubiläumsausgabe kostet laut ORF 200 Millionen Euro zuzüglich 3 Millionen für das Dach im Wörthersee Stadion. Eine gewaltige Summe deren Finanzierung sichergestellt sein muss.
In Klagenfurt könnten allerdings alleine durch die hohe Kapazität 90.000 Gäste an den Halbfinal- und Finaltagen ins Stadion kommen. Bei 100 Euro pro Karte wären die ersten 9 Millionen Euro bereits eingenommen. Zudem bietet die Region am Wörthersee eine höhere Hoteldichte als beispielsweise die Stadt Graz. Doch stellt sich die Frage wie das Megaevent finanziert werden soll.
Die Kassen in Klagenfurt sind leer und ohne eine Beteiligung des Landes Kärnten ist eine Ausführung kaum zu bewerkstelligen. Doch Landeshauptmann Peter Kaiser von der SPÖ hat bereits mehr als deutlich gemacht, dass das Land keine Gelder für den ESC freigeben wird. Da er sowohl die Finanzlage des Landes als auch die der Stadt kenne, wäre das Geld überall anders besser aufgehoben, so Kaiser. Bürgermeister Scheider können genau 0 Euro einplanen, machte der Landeshauptmann klar. Wie die Stadt Klagenfurt unter diesen Bedingungen ihre Bewerbung aufrechterhalten möchte ist mehr als fraglich.
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