Parkettböden sind sehr beliebt, denn Sie zeichnen sich durch ökologische Nachhaltigkeit, schalldämmende Eigenschaften, eine leichte Pflege und Langlebigkeit. Durch Ihre Haltbarkeit handelt es sich um eine langfristige Anschaffung, doch auch alte Böden können mit einem neuen Look versehen werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Parkettboden neu zu gestalten, sodass nicht die komplette Neuverlegung des Bodens notwendig wird.
Inhaltsverzeichnis
Warum verfärbt sich der Parkettboden mit der Zeit?
Mit einem neuen Look kann dem Parkettboden mehr Individualität in der Wohnumgebung verliehen werden. Ein weiterer Hauptgrund für eine Neugestaltung sind allerdings Abnutzungserscheinungen. Bei Parkettböden verändert sich aufgrund des natürlichen Holzmaterials die Farbe auf natürliche Weise und wird tendenziell dunkler. Mängel bzw. Störfaktoren wie eine schlechte Verarbeitung, Feuchtigkeitsschäden und häufige UV-Strahlung diesen Prozess oder führen zu anderen Verfärbungen. Des Weiteren kommt es zur Abnutzung durch Schuhe oder Möbel und Haustiere. Es gibt mehrere Varianten, dem Parkettboden einen neuen, frischen Look zu verleihen, doch darüber hinaus sollte auch auf die Minimierung dieser Störfaktoren geachtet werden.
Schleifarbeiten und Fleckenbehandlungen für die Verjüngung des Bodens
Durch das Schleifen oder Abschleifen werden verschiedene Verfärbungen des Parkettbodens gezielt beseitigt. Es kommt daher generell zur Aufhellung, da älteres Parkett mit der Zeit etwas dunkler wird. Es handelt sich um kein komplett neues Design, denn es werden eher Mängel und Verfärbungen wieder rückgängig gemacht. In jedem Fall ist dabei wichtig, auf eine akkurate und vorsichtige Ausführung zu achten. Andererseits kann es durch die Schleifgeräte zu Schäden kommen. Generell lässt sich Parkett auf unkomplizierte Weise selber schleifen, doch es kann auch professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Vor allem bei sehr großen Flächen kann die Beauftragung einer Parkettfachkraft sinnvoll sein, um durchweg gute Ergebnisse ohne ungewollte Schäden zu gewährleisten. Wer Parkett professionell sanieren will, sollte einen Profi beauftragen!
Darüber hinaus stellen Fleckenbehandlung eine Möglichkeit dar, um Verfärbungen gezielt zu behandeln. Dies bietet sich in Kombination mit anderen Methoden zur Renovierung an, wenn vereinzelte Abnutzungen behandelt werden sollen. Dafür gibt es Fleckenentferner und Aufheller, die auf die entsprechenden Stellen aufgetragen werden. Auf dem Markt sind ebenfalls pigmentierte Pflegemittel für eine dunklere Gestaltung verfügbar. Farbunterschiede jeder Art können auf diese Weise verringert werden und es entsteht ein einheitliches Gesamtbild des Parkettbodens.
Bürsten, Hobeln und Flammen für Vintage-Look
Im Gegensatz zum Schleifen wird beim Bürsten der Parkettboden absichtlich angekratzt. Durch diese Bearbeitung mit der Bürstenmaschine entsteht ein klassischer Look mit neuer Haptik und Struktur. Dabei sind verschiedene Dinge zu beachten:
- Verwendung von Edelstahlbürsten: Andere Drahtbürsten können mit ihren Rückständen ansonsten zur Fleckenbildung führen, die besonders bei Eichenböden begünstigt wird.
- Nacharbeitung: Ecken sollten nach dem Einsatz der Bürstenmaschine händisch nachbearbeitet, damit gleichmäßige Ergebnisse entstehen.
- Geeignete Parkettböden: Für das Bürsten geeignet sind ausschließlich Holzböden aus Douglasie, Eiche, Esche, Fichte, Kiefer und Lärche.
Eine rustikale Optik kann ebenfalls erzielt werden, wenn mit einem Hobeleisen gearbeitet wird. Der Oberfläche wird eine unregelmäßige Struktur erzeugt, die je nach Wunsch z. B. ein Wellenmuster abbilden kann. In Kombination mit vorwiegend dunkleren Parkettböden entsteht dadurch ein Design, das insbesondere zum Einrichtungen im Landhausstil passt. Es ist auch möglich, das Bürsten und Hobeln miteinander zu verbinden. Dadurch kann ein individueller, einheitlicher Stil entstehen und kleine Unregelmäßigkeiten, Schäden oder Verschmutzungen werden durch das Bürsten ausgeglichen. Eine weitere Möglichkeit für den Vintage-Look ist das gezielte und vorsichtige Flammen mit einem Schweißbrenner. Dadurch werden Jahrringanteile stärker hervorgehoben.
Laugen und Beizen zur Veredelung von Parkett
Laugen kommt primär bei Eichenparkett zum Einsatz. Das Holz wird gebleicht, wodurch es vor dem Vergilben geschützt wird. Optisch entsteht dadurch ein etwas dunklerer Farbton, der gut in klassisch eingerichteten Räumen zur Geltung kommt. Die Verfärbung geschieht durch eine chemische Reaktion der alkalischen Lösung, weswegen professionelle Hilfe genutzt werden sollte, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen. Durch Anpassungen der Lauge und die Kombination mit Ölen kann man eine noch dunklere Farbgebung erzielen.
Durch das Beizen wird ebenfalls eine dunkle Färbung erzeugt. Die Beize wird in der Regel bei helleren Böden aufgetragen und dringt dabei in die Poren des Holzes ein. Das Parkett nimmt eine tiefere Farbe an, die eine natürliche Optik erzeugt und wie Edelholz wirkt. Zugleich handelt es sich beim Beizen um eine Versieglung, denn es sorgt für einen Schutz gegen Schimmel.
Färben und pflegen mit Ölen, Lacken und Lasuren
Durch die Anwendung von Ölen, Lasuren oder Lacken wird dem Boden eine neue Farbe verliehen, sodass er wie neu aussieht. Sie dringen in die Holzporen ein, wodurch oft eine natürlichere Oberfläche entsteht. Dies ist besonders bei dunkleren Farben der Fall, die die Maserung betonen und eine edle Ausstrahlung haben können. Darüber hinaus wird der Boden damit gepflegte, denn das Holz wird vor Wasser und Luftfeuchtigkeit geschützt. Je nach der Qualität von Lacken und Ölen kann auch mehr Beständigkeit gegen Kratzer, UV-Licht, diverse Verschmutzungen und sogar Schimmelpilzen sowie Insekten erzielt werden. Der gestalterische Aspekt ist bei Ölen und Lacken sehr hoch, denn es steht eine breite Auswahl zum Aufhellen, Bleichen und Färben zur Auswahl. Es gibt auch spezielle Produkte, die für Parkettböden im Terrassenbereich optimal sind. Des Weiteren kann der Holzboden im Glanzgrad angepasst werden. Von matten bis glänzenden Veredelungen ist alles möglich, um dem Parkettboden einen neuen Look zu verleihen. Weitere Effekte durch Öle und Lacke sind die Schließung von Poren und rutschhemmende Eigenschaften. Je nach der Art des Parkettbodens gibt es allerdings Punkte, die beachtet werden müssen:
- Unbehandelte Holzböden: Da unbehandeltes Parkett nicht bereits mit einer Oberflächenbeschichtung bearbeitet wurde, dringen Farben tiefer in das Holz ein. Dadurch werden Farben stärker aufgenommen und wirken intensiver. Dies kann je nach Design ein gewünschter oder unerwünschter Effekt sein. Allerdings ist bei unbehandeltem Parkett professionelle Hilfe empfohlen, da durch die intensivere Farbaufnahme auch schneller Unregelmäßigkeiten auftreten können.
- Geölte Böden: Ist der Parkettboden bereits geölt, dringen neue Farben weniger stark in das Holz ein. Das Öl hindert die Farbe daran, vollständig in die Poren einzudringen. Daher ist es ratsam, dass man sich im Vorfeld sicher ist, welche endgültige Farbe das Parkett haben soll.
- Lackiertes Parkett: Lackierte Böden bilden ebenfalls eine Schutzschicht gegen neue Farben. Die Lackschicht kann im Rahmen der Renovierung entfernt werden, damit die Farbe eindringen kann. Im Anschluss ist es nötig, den Parkettboden wieder zu versiegeln, damit ausreichend Schutz geboten wird.
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