Dass der österreichische Nationalspieler David Alaba zu den begehrtesten Fußballprofis der Welt zählt, ist schon lange ein offenes Geheimnis. Aber nun scheint der spanische Spitzenklub Real Madrid im Werben um den Abwehrspieler des FC Bayern München ernst zu machen. Wenn man der neusten Aussage des Vaters von Alaba glauben schenkt, dürfen die Fans des deutschen Rekordmeisters zumindest vorerst durchatmen.
Denn George Alaba dementierte das Gerücht, laut dem er sich als Berater seines Sohnes bereits mit dem Management der Königlichen aus Madrid getroffen hat, und stellte klar, dass Österreichs Sportler des Jahres sich beim FC Bayern sehr wohl fühlt.
Trotzdem berichtet die spanische Sportzeitung Marca, die über viele Informanten aus den Reihen von Real Madrid verfügt, weiterhin über einen bevorstehenden Wechsel von Alaba. Gewissheit über die wahren Absichten des Jahrhunderttalents wird also erst nach der Saison bestehen. Weil Alaba seinen Vertrag im Dezember 2013 bis zum Juni 2018 verlängert hat, hätte der FC Bayern bei Ablöseverhandlungen alle Trümpfe in der Hand.
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Reals Interesse ist schon länger bekannt
Nachdem David Alaba in der Rückrunde der Saison 2009/10 im Alter von 17 Jahren sein Profidebüt gab und auf Anhieb ein fester Bestandteil der Mannschaft des damaligen Double-Gewinners aus München wurde, rückte er schnell in das Blickfeld der besten Vereine der Welt.
Auch Spielerbeobachter von Real Madrid nehmen den Österreicher schon lange genau unter die Lupe. Weil sich Alaba seit seiner Rückkehr aus Hoffenheim im Sommer 2011 zu einem unverzichtbaren Stammspieler des FC Bayern München entwickelt hat und unter anderem maßgeblich am Gewinn des Triples im Jahr 2013 beteiligt war, rückte er dementsprechend schnell auf den Wunschlisten der Toptrainer Europas nach oben.
Seine früh entwickelten Qualitäten als Führungsspieler, der zum Beispiel bei Elfmetern gerne Verantwortung übernimmt, sind über den deutschsprachigen Raum hinaus bekannt. Dass Real Madrid die konkrete Absicht verfolgt, Alaba zu verpflichten, deutete sich erstmals im Oktober 2014 an. Insbesondere der italienische Cheftrainer Carlo Ancelotti ist offenbar von den Fähigkeiten des Ausnahmetalents überzeugt.
Angebliches Treffen in Wien
Laut den Informationen der täglich erscheinenden Sportzeitschrift Marca traf sich George Alaba vor Kurzem in Wien mit einer Delegation der Königlichen. Demnach ist es Real im Gespräch mit dem Berater und Vater des Spielers gelungen, überzeugende Argumente für einen Wechsel nach Spanien vorzubringen. In dem Artikel der Marca wird angedeutet, dass David Alaba in München unzufrieden ist, weil er seit der Verpflichtung des Linksverteidigers Juan Bernat ständig auf einer anderen Position eingesetzt wird.
Vor der Vertragsverlängerung wurde ihm ein Jahr zuvor durch den Cheftrainer Pep Guardiola offenbar noch ein Stammplatz auf der linken Defensivposition zugesichert. Bei dem Treffen zwischen Alabas Vater und dem Management von Real Madrid sind sich beide Seiten angeblich sehr nahe gekommen. Darüber hinaus wurde scheinbar ausgelotet, wie sich der FC Bayern von einer Freigabe überzeugen lassen würde. Die Königlichen sind bereit, eine Ablösesumme im Bereich von 40 Millionen Euro zu bezahlen.
George Alaba dementiert deutlich
Kurz nachdem die ersten deutschen Journalisten den Bericht ihrer spanischen Kollegen aufgegriffen hatten, meldete sich George Alaba öffentlich zu Wort. Gegenüber mehreren Zeitungen stellte der Vater des österreichischen Nationalspielers klar, dass es nie zu einem Treffen in Wien gekommen sei. Laut der Aussage des Spielerberaters gibt es momentan keinen Anlass für ein derartiges Gespräch, weil sein Sohn sich in München sehr wohlfühlt.
David Alaba selbst gibt sich ebenfalls zumindest nach außen sehr zufrieden und versichert, dass er derzeit nicht über einen Transfer nachdenkt. Natürlich stellt sich die Frage, ob der Spieler sich in der Öffentlichkeit anders verhalten würde, wenn ein baldiger Wechsel nach Madrid insgeheim doch ein Thema wäre. Mit der Brechstange ist es bisher noch keinem Spieler gelungen, den FC Bayern von einer Freigabe zu überzeugen. Unruhe durch Transferspekulationen will man in München vor den wichtigen Spielen in der Champions League und im Pokal vermeiden. Bei einer Abwicklung im Stillen würden Alabas Chancen auf eine diplomatische Lösung steigen.
Marca lässt nicht locker
Die in Madrid ansässige Fußballredaktion der Tageszeitung Marca zeigt sich nach den klaren öffentlichen Worten von George Alaba jedenfalls wenig beeindruckt. Mittlerweile vertritt das Sportmagazin sogar die Ansicht, dass ein Wechsel Alabas wahrscheinlicher als je zuvor ist. Dabei scheinen sich die für den neuen Artikel verantwortlichen Journalisten ihrer Sache sehr sicher zu sein. Die Familie Alaba will demnach mit ihren öffentlichen Aussagen momentan tatsächlich unbedingt eine Verschlechterung des Verhältnisses zum aktuellen Arbeitgeber vermeiden. Scheinbar hat der FC Bayern bereits signalisiert, dass die Gerüchte im Management für Verärgerung gesorgt haben.
Insbesondere Pep Guardiola würde laut den Berichten aus Spanien einem Wechsel Alabas auf keinen Fall zustimmen. George und David Alaba wollen aus der Sicht der spanischen Sportpresse wegen der derzeitigen Aussichtslosigkeit noch nicht mit der Bitte um eine Freigabe an den Verein herantreten und denken im Stillen darüber nach, wie sich der Segen des deutschen Rekordmeisters erzwingen lässt. Ob die Berichte von Marca tatsächlich auf fundierten Informationen beruhen, stellt sich frühestens im Mai heraus.
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