Der Equal Pay Day soll auf die unterschiedliche Bezahlung zwischen den Geschlechtern für die gleiche Arbeit hinweisen. Dieser Tag wird in Deutschland seit 2008 jedes Jahr symbolisch neu errechnet. Am 23. März 2012 wurde der diesjährige Equal Pay Day begangen. Das Datum markiert die Zeitspanne, immerhin 83 Tage, die Frauen mehr arbeiten müssten, um auf den gleichen Lohn der Männer zu kommen.
Nach dem offiziellen Werbespot zum Equal Pay Day, der die Problematik als Gesellschaftsspiel darstellt, gehören dazu auch Einmalzahlungen wie Boni, die an Männer als Belohnung ausgezahlt werden, während sich Frauen mit einem Lob begnügen müssen.
Wie kommt es zu Lohnunterschieden?
Als Gründe für die Lohnunterschiede werden unter anderem Rollenvorstellungen und Vorurteile, die daraus resultieren, angegeben. Spezifische Berufe der Frauen besonders im Dienstleistungsbereich werden nicht nur sehr gering entlohnt, sie erlebten in den letzten Jahren eine weitere Verringerung des Lohnes durch Tarifaufweichungen und Lohnverzicht zugunsten der Arbeitgeber.
Ein zu geringes Selbstbewusstsein und mangelnde Kenntnis über die Gehaltsmöglichkeiten kann in Einzelfällen mit zu Lohnungleichheiten beitragen. Die Bundesregierung spricht von einer niedrigeren “Erwerbsneigung“ bei Frauen, die zu Lohn mindernde Lücken im Lebenslauf führen würde.
Weniger Geld für alle
Nicht zuletzt die zurzeit gängige Arbeitsmarktpolitik, sowie flächendeckender Tarifabbau sorgt für Unsicherheit und Selbstbeschränkung bei der Arbeitssuche.
Das der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern 2011 mit 23 Prozent geringer ausfiel als erwartet, ist nicht gleichbedeutend mit einem Sieg der Lohngerechtigkeit.Auch wenn die Lohnunterschiede, wie von der Regierung geplant, ab 2020 nur noch 10 Prozent betragen und in Zukunft ganz wegfallen, ist niemanden geholfen, wenn es für alle abhängig beschäftigten Frauen und Männer weniger zum Leben gibt als jemals zuvor.
Bild: SPÖ Presse und Kommunikation, flickr
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