Die finanzielle Situation von Schlecker Österreich verschärft sich rasant: Laut aktueller Wirtschaftspresse unter Berufung auf informierte Kreise soll die Liquidität der Drogeriemarktkette Anfang August 2012 völlig erschöpft sein – Schlecker Österreich sei regelrecht leergepumpt worden.
Selbst der Linzer Finanzinvestor Anton Stumpf, der den angeschlagenen Schlecker-Österreich zu retten versucht, zeigt sich gedämpft trotz Sanierungskonzept: „Schlecker ist derzeit wertlos. Mit viel Arbeit und viel Glück kann man die Arbeitsplätze retten.“
Das Glück im Einzelhandel – was ist passiert?
Billig allein genügt nicht. Und selbst preispolitisch hat Schlecker stark an Image verloren. „Schlecker ist oft teurer“, so die Einschätzung der Verbraucher. Doch Schlecker hat sich in vielerlei Hinsicht verschlechtert. Schlecker ist dem scharfen Verdrängungswettbewerb zum Opfer gefallen. Wer sich auf Veränderungen nicht einstellt, wird schnell vom Markt gefegt. Traditionelle Einzelhandelsketten mit oftmals starrer Geschäftspolitik tun sich schwer, sich auf die Dynamik ihres Geschäftsumfeldes und des Verbraucherverhalterns einzustellen.
Plus für Schlecker
Die „gute Lage“ von Schlecker wurde lang und gern von den Dorfbewohnern geschätzt. Ganz anders als in der Stadt hat die Drogeriemarktkette keine Konkurrenz und gilt als sozialer Anlaufpunkt insbesondere für ältere Menschen. Aber allein dieser Lagevorteil funktioniert auf Dauer nicht.
Die Zeit drängt
Laut aktueller Wirtschaftspresse haben drei Investoren öffentliches Interesse an Teilen von Schlecker-Österreich gemeldet. Stumpfs Sanierungsplan zeigt, dass 300 von 930 Filialen geschlossen werden müssen – damit würden ca. ein Drittel der rund 3.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Doch kein langes Bangen mehr: Der Sprecher des Schlecker-Insolvenzverwalters Anrdt Geiwitz erklärte, dass eine Entscheidung über Schlecker-Österreich noch im Juli 2012 fallen wird.
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