Ein fieser Kratzer zieht sich durch das Waschbecken? Der sieht unschön aus – und noch schlimmer: In dieser Einkerbung sammeln sich Schmutz und Bakterien sowie Kalk an! Daher sollte man schnell handeln und den Kratzer schonend aus dem Material entfernen.
Um welches Material handelt es sich? Zuerst ist es wichtig zu bestimmen, um welches Material es sich bei dem Waschbecken handelt. Denn für jeden Werkstoff gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen sowie Reparaturmittel.
Wer sich nicht sicher ist, kann im Ratgeber auf www.calmwaters.de detaillierte Eigenschaften der Materialien nachlesen und sein Waschbeckenmaterial bestimmen. Grundsätzlich gelten die Folgenden zu unterscheiden:
- Keramik: beliebtes Sanitärmaterial, robust dank harter Glasur, pflegeleichte, glatte Oberfläche
- Mineralguss: moderner Werkstoff, sieht dank des Formgusses immer elegant aus, weiche Oberfläche, anfällig für Beschädigungen, aber ebenso leicht zu reparieren
- Stahlemaille: Verbund verschiedener Rohstoffe, die den Trägerstoff Stahl umgeben, robust und feuerfest dank harter Oberfläche
- Acryl: Überzeugt durch eine weiche, sich warm anfühlende Oberfläche sowie einem geringen Eigengewicht
- Naturstein: stoß- und kratzfest, immer ein Unikat, Unterscheidung in Weich- und Hartgestein
Option 1: Politur
Um einen Kratzer aus dem Waschbecken zu entfernen, hilft oft schon eine Politur. Je nach Material eignet sich ein bestimmtes Mittel besser – zu finden im Baumarkt oder in spezifischen Online Shops. Zuerst muss die Schadstelle gereinigt und getrocknet werden. Auf einem feuchten Schwamm eine etwa haselnussgroße Portion der Poliermasse auftragen, dann mit leichtem Druck rund zwei Minuten lang die Schadstelle polieren.
Um zu kontrollieren, ob der Kratzer beseitigt ist, einfach die Stelle mit klarem Wasser spülen und trocknen. Mit ein bisschen Glück glänzt nun eine schadenfreie Stelle.
Bei Waschbecken mit einer weichen Oberfläche wie Mineralguss oder Acryl gelingt die Politur leichter; die robusten Oberflächen von Keramik und Stahlemaille dagegen sind so hart, dass sie kaum Kratzer zu lassen – aber wenn doch, sind diese mitunter schwerer zu reparieren. Besser ist es dann, ein spezifisches Reparatursystem anzuwenden.
Option 2: Reparaturset
Hat die Politur nicht geholfen oder handelt es sich um eine Abplatzung der Oberfläche? Dann könnte ein Reparaturset den gewünschten Erfolg erzielen. Hier ist neben dem Waschbeckenmaterial auch die Farbe entscheidend, da ein enthaltenes Lackspray die Schadstelle überdecken soll. Im Prinzip bestehen diese Sets aus eben diesem Lack, einer Reparaturmasse sowie einem Härter und Schleifpapier. Die Anwendung unterscheidet sich je nach Produkt; generell gilt:
- Schritt 1: Schadstelle reinigen
- Schritt 2: Spachtelmasse mit Härter vermengen und auf die Schadstelle auftragen – etwa 30 Minuten trocknen lassen
- Schritt 3: Überschüssige Masse abschleifen, sodass ein gleichmäßiger Übergang entsteht, anschließend reinigen
- Schritt 4: Mit dem Lackspray ansprühen – rund 4 Tage trocknen lassen
Option 3: Fachmann
Helfen diese Maßnahmen für die Reparatur in Eigenregie nicht weiter, bleibt oft der Fachmann als letzte Möglichkeit. Je nach Wohnort und Aufwand kann die Reparatur ganz schön in das Portemonnaie gehen. Zudem lassen sich nicht alle Schadstellen behandeln. Spannungsrisse etwa gelten als kaum reparierbar. Ein solcher Riss wird vom Material verursacht und zieht sich durch das gesamte Waschbecken hindurch.
Auch Laien erkennen den Spannungsriss auf einem Blick: Er zeichnet sich wie ein feiner Bleistiftstrich durch das Waschbecken, die Form ist immer gerade oder leicht bogenförmig, aber nie sternförmig. Zudem ist der Riss deutlich mit dem Finger spürbar.
Wer einen solchen Spannungsriss im Waschtisch auffindet, hat es mit einem meist irreparablen Schaden zu tun – selbst für Profis kaum machbar. Einziger Ausweg: ein neues Waschbecken. Das gibt es im Baumarkt und online schon ab 25 Euro. Je nach Versicherung tritt bei Eigenverschulden in Mietwohnungen auch die private Haftpflicht in Kraft.
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