Für Gleichheit zwischen Männern und Frauen
Der österreichische Durchschnittswert für den Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen (gender pay gap) beträgt rund 10.900 Euro pro Frau im Jahr.
„Damit verliert jede vollzeitbeschäftigte Frau auf zehn Jahre hochgerechnet mehr als 100.000 Euro“, stellt Helga Ahrer, die Vorsitzende der steirischen ÖGB-Frauen, fest. „Das sind in etwa drei e-Golfs, die uns da pro Jahrzehnt vorenthalten werden.“ Der Einkommensunterschied beläuft sich in der Steiermark auf noch immer 22,9 Prozent.
Erfolge und ein großes „Aber“
Frauen bekommen heute mehr für ihre Arbeit bezahlt als noch vor zehn Jahren. Gerade Verbesserungen in den Kollektivverträgen, die von der Gewerkschaft mit ausverhandelt werden, tragen hier entscheidend zum Fortschritt bei. Ein Grund zum Jubeln ist das aber noch lange nicht, meint Ahrer, weil auch weiterhin ungleiche Löhne und Gehälter bezahlt werden.
Die Einigung auf einen Mindestlohn von 1.500 Euro sowie die kürzlich beschlossene Frauenquote in Aufsichtsräten ab 2018 sind sehr positive Schritte, die zu mehr Geschlechtergerechtigkeit führen. Insbesondere die Anhebung der Mindestlöhne kam mehrheitlich Frauen zugute.
„Vollgas statt Schneckentempo“
Das fordert die Vorsitzende der ÖGB-Frauen, damit man dem Ziel einer echten Gleichstellung näherkommt. Daher erneuern die Gewerkschafterinnen ihre Forderungen, Einkommensberichte auch in kleineren Betrieben vorzusehen, das Angebot an Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen zu verbessern und zu erweitern. Auch ein Rechtsanspruch auf einen Papamonat wäre schon längst fällig, meinen die ÖGB-Frauen.
Rund um den Equal Pay Day, der für die Steiermark heuer auf den 9. Oktober fällt, machen die ÖGB Frauen in allen Regionen auf ihre Forderungen aufmerksam.
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