Im September des Jahres 2008 brach mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers die Finanzkrise aus. Aktienkurse brachen dramatisch ein und die Leute flüchteten von risikoreichen Wertpapieren in sichere Anlagen. Während der Jahre davor gingen die Anleger ein hohes Risiko. Sie investierten einen hohen Anteil ihres Vermögens vor allem in Derivate. Dazu gehören Optionsscheine und Zertifikate. Diese bieten eine sehr hohe Rendite in guten Zeiten. Jedoch fallen diese Wertpapiere mit einem hohen Hebel in schlechten Zeiten dementsprechend stark.
Einen Teil des Vermögens sollte man zur Sicherheit trotzdem auf dem Konto haben. Neben dem üblichen Girokonto gibt es noch das Tagesgeld und das Festgeld.
Tagesgeld
Beim Tagesgeld hat man das Geld jederzeit zur Verfügung. Viele Direktbanken locken ihre Kunde mit sehr hohen Zinsen, die um die 2,6 Prozent liegen. Oft handelt es sich dabei um Tochtergesellschaften von ausländischen Banken. Zudem entstehen meistens keine Gebühren für das Konto. Jeder Anbieter zahlt die Zinsen zu unterschiedlichen Terminen aus. Manche jeden Monat, andere jedes Quartal und manche Anbieter erst am Jahresende. Verglichen mit dem Girokonten ist die Verzinsung deutlich attraktiver. Die einzige Bedingung ist, dass man alle Bankgeschäfte über das Internet tätigt. Auf Beratung muss ebenfalls meistens verzichtet werden. Man kann nicht auf ein Filialnetz des jeweiligen Anbieters zurückgreifen. Sobald man am Telefon Aufträge erteilt entstehen Gebühren, die oft sehr hoch werden können. Daher sollte man sich immer ausführlichst über die jeweiligen Konditionen informieren.
Festgeld
Die zweite Möglichkeit ist Festgeld. Dabei legt man sein Geld für einen bestimmten Zeitraum fest an. Während dieser Zeit hat man keine Möglichkeit an das Geld zu gelangen. Daher bietet diese Anlageform eine viel höhere Verzinsung als das Tagesgeld. Beim Zeitraum kann man zwischen 1 und manchmal sogar 10 Jahren wählen. Je länger man an die Anlage gebunden, desto höher ist die Verzinsung. Oft fängt die Verzinsung bei ca. 2,5 Prozent für ein Jahr an. Bei 5 Jahren Anlagezeitraum gibt es je nach Anbieter ca. 3,5 Prozent Zinsen auf das Geld. Manche Anbieter offerieren ihren Kunden sogar über 4 Prozent. Bei einer Anlagedauer von 10 Jahren variiert der Zinssatz von 3,6 bis über 5 Prozent sehr stark. Geachtet werden muss auch hier auf die Auszahlung. Einige Anbieter zahlen die Zinsen monatlich aus, was dann in niedrigeren Zinsen resultiert. Andere zahlen den Betrag jährlich aus.
Festgeld ist für all diejenigen geeignet, die einen bestimmten Betrag für die vorgesehene Zeit nicht benötigen. Denn wenn man einmal das Geld angelegt hat, dann ist es für diesen Zeitraum nicht verwendbar. Daher sollte man genau nachrechnen, ob sich solch eine Anlage lohnt. Wer sich für Festgeld entscheidet hat durch den langen Zeitraum entsprechende Planungssicherheit und muss sich nicht andauernd um sein Geld kümmern, wie es bei Tagesgeld ist.
Bei beiden Anlageformen sollte man auf die Einlagensicherung achten. Im Ernstfall ist die Anlage bis zu einer bestimmten Grenze gesichert. Deutsche Banken sind im Einlagensicherungsfonds und das Geld der Anleger ist bis zu einer sehr hohen Summe gesichert, sodass bei fast allen Anleger die gesamte Summe abgedeckt ist. Bei ausländischen Banken ist dies oft anders. Sie sind im europäischen Einlagensicherungsfonds. Dieser sichert Geld bis zu einem Wert, der oft deutlich niedriger liegt.
Am besten ist, man wartet den Zeitpunkt ab, zu dem die Zinsen am Markt generell sehr hoch sind. Dann kann man sich die hohen Zinsen sichern. Wenn am Finanzmarkt die Zinsen dann absinken, kann man entspannt zusehen.
Momentan sind die Zinsen sehr niedrig. Der Leitzins der EZB liegt gerade bei einem Prozent. Die Eurokrise grassiert weiterhin und es kommen immer mehr Schreckensnachrichten dazu. Erst neulich wurde bekannt, dass die Verschuldung im jetzigen spanischen Haushalt höher ausfällt. Dies beunruhigt den Markt stark. Viele Anleger halten ihr Vermögen in Anlagen, die sehr schnell liquidierbar sind. Daher ist das Tagesgeld dementsprechend beliebt.
Anleger sollten sich auf jeden Fall sehr gut über die Anlageform informieren, bevor sie sich für einen Anbieter entscheiden.
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