Seit der Wirtschaftskrise von 2008 sind die AnlegerInnen von Geldanlagen sehr vorsichtig geworden. Die Sparzinsen sind sehr niedrig, mit einem Sparbuch kann man nicht einmal die Inflationsrate von 2,5 Prozent ausgleichen. Was gibt es zu beachten?
– Sind in nächster Zeit größere Ausgaben wie ein Autokauf oder neue Möbel nötig?
– Sind die monatlichen Kosten gedeckt auch bei Krankheit oder gar Arbeitslosigkeit?
– Ist eine eigene Immobilie vorhanden, die eventuell einmal saniert werden muss?
– Sind Kinder geplant oder schon da und was kostet die Ausbildung?
Dieser Lebensplan sollte bei einer Anlage zuerst überdacht werden. Dann geht es daran zu überlegen, ob eine längerfristige Anlage erfolgen soll. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
– Eine Anlage in Festgeld über mehrere Jahre mit einem Garantiezins von momentan etwa drei Prozent. Das ergibt bei einer Anlagesumme von 35.000 Euro ca. 1000 Euro Zinsen jährlich.
– Eine Anlage in eine Lebensversicherung als Altersversorgung. Hierbei garantieren die Anbieter aber nur noch 1,75 Prozent Zinsen pro Jahr. Die Aufstockung ist nicht garantiert, das heißt diese Zinsen können vom Anbieter jeder Zeit geändert werden. Ihr Geld ist aber gebunden, das heißt bei einer sofortigen Auszahlung würden Sie Geld verlieren!
– Ein Bausparvertrag mit einer Laufzeit über sieben Jahre. Hier haben Sie ebenfalls eine Zinsgarantie über die gesamte Laufzeit, aber Ihr Geld bleibt für sieben Jahre gebunden. Danach steht es Ihnen für größere Ausgaben oder sogar für ein Bauvorhaben zur Verfügung.
– Ein Immobilienkauf lässt sich durch die historisch niedrigen Zinsen auch ohne Bausparvertrag leicht verwirklichen. Die Eigenkapitalquote sollte hierbei aber bei dreißig Prozent des Kaufpreises liegen. Ansonsten ist das Finanzierungsrisiko hoch. Natürlich können Spitzenverdiener wie Piloten oder Zahnärzte eine hohe und schnelle Tilgung eher leisten. Ansonsten geht ein Immobiliendarlehen über dreißig Jahre, also bis zum Rentenalter.
Geldanlage in kurzfristige Investitionen:
– Bei der Geldanlage in Tagesgeld sollte man in jedem Fall einen Vergleich durchführen, durch diese Anlageform entstehen vielerlei Vorteile. Es entstehen keine Bank- oder Depotgebühren, Sie können über Ihr Guthaben jeder Zeit verfügen wie bei einem Girokonto.
– Anlage in Aktien. Hier entstehen Depotgebühren bei Ihrer Bank für die Sie jährlich eine Verwaltungsgebühr bezahlen müssen. Ebenso berechnet die Bank bei jedem Kauf oder Verkauf eine Bearbeitungsgebühr. Leider muss der Gewinn aus Aktienverkäufen mittlerweile versteuert werden. Einen Verlust können Sie aber nur im selben Jahr mit den Gewinnen verrechnen.
– Anlage in Aktien- oder Rentenfonds.
Die BankberaterInnen versuchen Ihren Kunden garantierte Fonds zu verkaufen. Dabei haben Sie die Sicherheit, dass Ihr Geld nicht weniger wird. Allerdings kann es passieren, dass Sie einen Ausgabeaufschlag von vier Prozent beim Kauf bezahlen müssen. Eine Rendite für Ihr Erspartes ist das sicher nicht!
– Anlage in einen Riestervertrag. Hierbei ist das Geld bis zum Rentenbeginn gebunden. Sie zahlen monatlich oder jährlich einen bestimmten Betrag in einen Fond oder in einen Bausparvertrag ein. Diese Zahlung können Sie bei der Steuererklärung geltend machen und Sie bekommen einen Zuschuss vom Staat.
Eine zusätzlich Altersversorgung für Frauen über einen Riestervertrag lohnt sich besonders für Familien. Die Frauen sind aufgrund der Erziehungszeit durch Teilzeittätigkeiten in der Rente schlechter gestellt. Meistens bekommen Sie auch keine betriebliche Altersversorgung, in der Industrie bleibt das den Vollzeitstellen vorbehalten. Beim Riestern bekommen die Frauen für jedes Kind eine extra Zulage vom Staat, schon mit geringen jährlichen Beiträgen kann so eine schöne Summe zusammen kommen. Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass die geplante Zuschussrente von Frau von der Leyen nur diejenigen Frauen erhalten sollen, die mehrere Jahrzehnte in eine private Altersversorgung einbezahlt haben. Eine Aufstockung der Rente auf 850 Euro im Monat ist nicht zu verachten!
Von einer Anlage in Gold ist abzuraten. Durch die Inflationsangst der Deutschen und die Schuldenkrise in Europa sind die Preise für Immobilien und auch fürs Gold stark gestiegen. Dies kann sich sehr schnell wieder ändern, dann machen Sie bei einem eventuellen Verkauf große Verluste. Außerdem bringt der Bote das Gold zu Ihnen nach Hause. Wer hat schon einen Tresor in der Wohnung?
Bild: Von Dominik Meissner, www.orime.de , flickr
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