Die Preisunterschiede zwischen Waren, die in Österreich und in Deutschland gleichermaßen im Handel angeboten werden, sind teilweise horrend. So kostet beispielsweise ein Meter Frischhaltefolie in Österreich 178 Prozent mehr als in Deutschland, ein Schwammtuch sogar stolze 410 Prozent. Andersherum waren bei verschiedenen Warentests auch gut die Hälfte aller 40 getesteten Produkte in Österreich deutlich günstiger zu haben als jenseits der Grenze.
Lorentschitsch fordert neutralere Darstellung
Aufgrund dieses nahezu exakten Ausgleichs der Unausgeglichenheit sowie dem Umstand, das die Preisunterschiede sich in absoluten Zahlen in Centregionen bewegen, fordert Bettina Lorentschitsch, Bundesobfrau der Sparte Handel, nun das Ende des „Mythos Ösi-Aufschlag“ in Supermärkten und eine weniger populistisch motivierte Haltung der Arbeiterkammer. Diese drehe die Preisschwankungen nämlich immer so, das aus diesen eine kleine Verschwörung würde, bei Aufschlägen sei es direkt Wucher, bei Abschlägen ein Kartell. Zudem wirft Lorentschitsch der Arbeiterkammer eine zu undifferenzierte Betrachtungsweise der Fakten vor. Ganz natürliche marktwirtschaftliche Faktoren, wie eine kompliziertere Logistik, strengere Umweltauflagen oder höhere Personalkosten, würden einfach unter den Tisch gefallen lassen.
Arbeiterkammer rückt nicht von ihrer Sicht der Dinge ab
Gabriele Zgubic, Chefin der Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer, hält mit Argumenten, wie etwa den, im Vergleich zu Deutschland, niedrigeren Benzinpreisen dagegen. Auch das in Österreich lediglich drei große Lebensmittelketten über 80 Prozent des gesamten Marktanteils verfügten, hält sie für gefährlich, zumal es in Deutschland 5 wären, die sich nur knapp zwei Drittel teilen würden.
Inflationsrate sinkt weiter
Trotz des Streits nimmt die Teuerung in Österreich alles in allem an Dynamik ab. So sank die Inflationsrate im März auf nur noch 2,4 Prozent, dem niedrigsten Wert seit Januar 2011.
Bild: Imhoff-Ehmen, flickr
Schreibe einen Kommentar