Weniger Kunden bedeutet für Vapiano mehr Verlust. Hinzu kommt, dass sich das Unternehmen bei den Expansionen deutlich überschätzt hat. Die Folgen davon sind klar: Seit 2017 sanken die Umsätze stetig, die Schulden wurden mehr und nun drohen Schließungen einzelner Restaurants. Im ersten Halbjahr 2019 hat die Restaurantkette den Verlust auf 34,4 Millionen Euro verdoppelt.
Der Umsatz konnte zwar ohne Bereinigung auf 196,6 Millionen Euro zulegen. Das lag aber an den Zukäufen und Neueröffnungen. Die Entwicklung in Deutschland fiel aber eher negativ aus, während in anderen europäischen Ländern ein Umsatzwachstum von 15,2 Prozent zu verbuchen war.
Vapiano-Chefin Vanessa Hall kommentierte die Umsatzzahlen damit, dass diese von den Neueröffnungen in Österreich und Frankreich geprägt seien.
Vapiano soll 2021 wieder Gewinne einfahren
Ab 2021 soll das Unternehmen wieder Gewinne einfahren. Weltweit hat das Unternehmen 235 Restaurants, ein Drittel davon befinden sich in Deutschland. Sogar in Australien, Aserbeidschan, Saudi Arabien und Taiwan gibt es Niederlassungen.
Geht es nach der Meinung von Boris Tomic, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Foodservice“, dann sollte sich Vapiano ausschließlich auf Deutschland, Frankreich und Österreich konzentrieren.
Schlecht laufende Lokale sollen geschlossen werden
Die Leitung von Vapiano hatte in der Vergangenheit betont, schlecht laufende Lokale zu schließen. Bereits im Januar hatte das Unternehmen den Verkauf der Kette in den USA bekanntgegeben. Doch aus dem 20-Millionen-Geschäft wurde nicht, weil der Käufer nicht gezahlt hat. Dieses Geld wäre ein willkommene Finanzspritze für Vapiano gewesen.
Weitere Maßnahmen sind geplant
Bei Vapiono soll es aber nicht bei den Schließungen bleiben. Durch eine Optimierung der Speisekarte sollen auch wieder mehr Gäste angezogen werden. Bei der Konkurrenz läuft das Geschäft wesentlich besser. Hier wird auf den Tischservice gesetzt. Die Gäste von Vapiano müssen sich ihre Pasta oder Pizza selbst an der Theke abholen. Das gefällt auch nicht jedem. Vapiano war vor zwei Jahren an die Börse gegangen.
Seitdem hat die Aktie ihren Ausgabewert um zirka 80 Prozent eingebüßt. Das scheint aber einige Anleger von Vapiano nicht abzuschrecken, denn diese sehen immer noch gute Chancen für das Unternehmen. Erst im Frühjahr waren sie dazu bereit, dem Unternehmen mit einem Kredit unter die Arme zu greifen.
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