Singen lernen – eine Möglichkeit, Stress abzubauen

Wann haben Sie eigentlich zum letzten Mal gesungen? Heute Morgen unter der Dusche? Falls ja: Prima, denn Sie haben damit etwas für Ihre Gesundheit getan. Falls nein: Sie sollten schleunigst damit anfangen – vor allem, wenn Sie einen anspruchsvollen und zuweilen stressigen Job haben. Denn Studien haben nachgewiesen, dass sich Singen positiv auf Körper und Psyche auswirkt.

Warum Singen dem Körper gut tut

Wer regelmäßig singt, tut seinem Körper etwas Gutes: Nicht nur Lunge, Zwerchfell, Bauch-, Bein- und Gesäßmuskulatur werden trainiert. Singen sorgt auch für die vermehrte Ausschüttung zweier Hormone, die wichtig für unser Wohlbefinden sind: das Glückshormon Serotonin sowie das Kuschelhormon Oxytocin, das auch beim Sex freigesetzt wird. Die Produktion der beiden Stresshormone Cortisol und Adrenalin wird hingegen gebremst. Singen hat zudem einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System: Forscher der Universität Göteborg haben herausgefunden, dass sich die Herzen von Chorsängern beim gemeinsamen Singen aufeinander einpendeln – sie schlagen im Gleichtakt.

Das kontrollierte Ein- und Ausatmen fördert die natürliche und gesunde Schwankung der Herzschlagfrequenz und bewirkt, dass der Körper mehr Sauerstoff aufnehmen kann. Demnach kann, ähnlich wie sportliche Betätigung, auch regelmäßiges Singen bei zu hohem Blutdruck helfen. Wer singt, aktiviert des Weiteren das Immunsystem: Forscher am Institut für Musikpädagogik der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität haben festgestellt, dass beim Singen die Immunglobuline A im Speichel der Testgruppe signifikant angestiegen sind. Falls Sie also in den nasskalten Monaten oft eine Erkältung quält, könnten Sie zukünftig vorbeugen, indem Sie sich einem Chor anschließen: Chorsänger verfügen nachweislich über eine verbesserte Abwehrreaktion des Körpers gegenüber Infektionen der oberen Atemwege.

Singen fördert Achtsamkeit

Kinder haben die Fähigkeit, völlig unbedarft zu singen – egal wo sie sich gerade befinden. Sie denken nicht an gestern oder morgen, sondern gehen völlig im Moment auf. Davon können wir einiges lernen: Singen bedeutet, sich bewusst wahrzunehmen und Achtsamkeit zu trainieren. Aus diesem Grund eignet sich dieses Hobby hervorragend als Ausgleich zu einem hektischen Berufsalltag, der von Stress und Anspannung dominiert ist. Auch als präventive Maßnahme, um einen Burn-Out zu vermeiden, ist Singen geeignet. Denn die Ansprüche, die das alltägliche Leben an einen stellt, rücken eine Weile in den Hintergrund. Wer singt, kann nicht gleichzeitig denken, sondern befindet sich mitten im Hier und Jetzt – der beste Ort, um sich ausgeglichen zu fühlen.

Mit anderen zusammen zu singen lässt einen unter Umständen ein verlorengegangenes Gefühl neu spüren: Wie schön es nämlich ist, in einer Gruppe zwanglos etwas Neues zu lernen – völlig losgelöst vom alltäglichen Aufgabenbereich. Ein weiterer positiver Aspekt des Singens ist, dass sich dabei mit der Zeit Denken und Fühlen vernetzen. Durch diese Vernetzung kann man auf besondere Art und Weise kreativ sein und stimmlich die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Die eigene Kreativität zu entdecken und einen Teil des eigenen Körpers produktiv einzusetzen, weitet den Horizont. Was wäre besser geeignet, um einem durch Stress verursachten Tunnelblick vorzubeugen? Zeit für sich selbst zu haben und dadurch Spannungen abzubauen ist essenziell notwendig, um mit neuer Energie den Alltag bewältigen zu können.

Vorteile von Gesangsunterricht

Falls Sie nicht im Chor singen möchten, sich aber dennoch bewusst Zeit für das Singen nehmen wollen, könnte Gesangsunterricht eine Option für Sie sein. Gesangsunterricht gibt einem die Möglichkeit, seine Stimme bestmöglich zu trainieren und einen eigenen Stil zu entwickeln – kurzum: sich professionell beim Singen begleiten zu lassen. Das bewusste Wahrnehmen des eigenen Körpers braucht mitunter seine Zeit – gerade wenn man darin nicht geübt ist. Die Technik des Singens, beispielsweise die richtige Atmung, muss trainiert werden. Es geht darum, Atmung, Kehlkopfarbeit, Sprache und Gefühle zu koordinieren und miteinander in Einklang zu bringen.Gesangsunterricht können Sie in allen großen Städten buchen – etwa in Wien bei Star Vocalcoach Alexander Diepold (www.diepoldvoicestudios.at) – in Graz können Sie sich unter gesangsunterricht-graz.at über dieses Thema informieren!

Für manche Einsteiger mag es zunächst schwierig sein, sich im Gesangsunterricht zu öffnen und vor einem fremden Menschen zu singen. Vielleicht hat man Angst, sich zu blamieren oder es ist einfach nur ungewohnt, sich selbst zu hören, wenn man bisher immer nur Lieder im Autoradio mitgesungen hat. Dennoch kann es sich lohnen, sich darauf einzulassen. Ein guter Gesangslehrer, dem man vertraut, kann einem genau sagen, welche Stärken und Schwächen man hat. Er wird darauf achten, dass sich keine technischen Fehler einschleichen und einen aufbauen, wenn Zweifel bezüglich der eigenen Fähigkeiten aufkommen. Es ist allerdings sehr wichtig, sich nicht unter Druck zu setzen und entspannt an die Sache heranzugehen. Nur dann behält Singen seinen ausgleichenden Effekt auf Körper und Geist und stellt ein schönes Hobby neben dem anstrengenden Berufsleben dar.